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Ein unvergesslicher Abend für Herdorf und die „Bollnbacher"

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Herdorf - Glückwünsche en masse, viel Prominenz, ein bestens gelauntes Publikum und ein Jubilar, nämlich der nun 125 Jahre alte Bollnbacher Musikverein, der sich gleichfalls bestens aufgelegt zeigte und damit sich und ganz Herdorf einen tollen Abend im Festzelt bescherte – am am Freitagabend war alles angerichtet für einen rundum gelungenen Kommers. Schirmherr Erni Schlosser konstatierte in seiner Festrede: „Das ist das Tollste – mit Freude und mit Freunden feiern."

Die Bergknappenchöre Struthütten und Salchendorf unter Leitung von Berthold Bienemann hatten die Festgäste – darunter die Bundestagsabgeordneten Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) und Erwin Rüddel (CDU), Landtagsabgeordneter Michael Wäschenbach (CDU), die Pfarrer Gerhard Stenz und Peter Zahn, Landrat Michael Lieber, Bürgermeister Uwe Erner, der Präsident des Landesmusikverbands, Günter Schartz, und der Vorsitzende des Kreismusikverbands, Markus Keggenhof, sowie Vertreter aus Stadtrat, Vereinen, Banken und Wirtschaft – zuvor auf das reichhaltige Programm und auf die große Historie des Jubelvereins eingestimmt. Schließlich wurde der Verein einst auf der Grube „Bollnbach" gegründet, und die schmucke Berguniform mit dem roten Federbusch am Schachthut weist noch heute auf diese Tradition hin.Vereinsvorsitzender Dr. Hans Lück wies in seiner Begrüßung ebenfalls auf jene historischen Wurzeln hin, von der zudem im Festzelt eine von Hans Ermert zusammengestellte Foto- und Urkundenschau zeugte. Lück verwies stolz auf die 340 Mitglieder, wovon 100 Aktive und mehr die Hälfte der Musikanten jünger als 27 Jahre alt sei. „Für die nächsten 125 Jahre bin ich daher sehr optimistisch."

Eine geschliffene und die Wurzeln des Kulturgutes Musik berührende Festrede hielt Herdorfs Ehrenbürger Erni Schlosser. Sein Credo: „Musik verbindet Menschen, schafft einen Schutzraum, lässt Göttliches erfahren." Die Musiker selbst zeichne Gemeinschaftsgeist und Hilfsbereitschaft aus. Schlosser spannte den Bogen von den geschnitzten Knochenpfeifen der Urmenschen über die Bachsche Orgel bis zum wohltemperierten Klavier: „Musik ist ein hohes Kulturgut. Der Politik stünde es gut an, dies zu beherzigen."

Dass die Herdorfer zu feiern verstünden, sei hinlänglich bekannt, erklärte Landrat Lieber. Die Historie des Vereins beweise zudem, dass sie sich auch nicht gern in ihre Angelegenheiten hineinreden lassen. Da gab es vor allem von Bürgermeister Erner viel Applaus. Dieser hatte, neben den besten Wünschen von Rat und Verwaltung, auch einen Scheck über 750 Euro mitgebracht. Dem Jubelverein rief er zu: „Wir sind froh, dass wir Euch haben."

Dass der Bollnbacher Musikverein unter den Orchestern des Landes einen herausragenden Platz einnimmt, erkannte mit Blick auf die gute Jugendarbeit und den jungen wie engagierten Vorstand auch der Präsident des Landesmusikverbands an. Schartz lobte insbesondere den Moderator des Abends, Hubert Latsch, der selbst in die Verbandsarbeit eingespannt ist und dort hervorragende Arbeit abliefere. Für ihn hatte Schartz die Ehrenmedaille des Landesverbandes mitgebracht. Die höchste Auszeichnung des Verbandes verlieh er zudem Joachim Bender, dem langjährigen Vorsitzenden und dereinst „Schmied" des Zusammenschlusses zwischen Bollnbacher Berg- und Hüttenkapelle und Musikverein. Die Fusion habe sich als mutige, aber richtige Entscheidung herausgestellt. Glückwünsche des Kreisverbandschefs Keggenhof und der Herdorfer Vereinsvorstände schlossen sich an.

Im Verlauf des Abends zeigten Lena Marie Zimmermann und Leon Kopac von der KG Herdorf, warum sie deutsche Jugendmeister im Paartanz geworden sind. Gleichsam Atemberaubendes präsentierten Birthe Thomas und ihre beiden Mitturnerinnen von der Rhönrad-Abteilung der DJK. Die DJK-Gruppe Line-Dance brachte einen Hauch von Westernromantik ins Festzelt. Der Männerchor gab dem Jubelverein ein Ständchen, und Geschäftsführer Heinz Käppel erinnerte daran, dass der Gesangverein 1897 aus der Bergkapelle hervorgegangen ist. Agnes Rink und Thomas Schuhen sorgten mit ihrem Sketch um zwei einsame Herzen für Lachtränen. Dazwischen stimmte der Jubelverein mit Dirigent Andreas Glöckner immer wieder Musikstücke an. Ganz gerührt zeigte sich der Dirigent, als ihm namens der Aktiven ein Ölbildnis überreicht wurde, dass den Taktgeber in schmucker Uniform zeigt.

Feierlich wurde es dann zum Programmende, als der Bollnbacher Musikverein und der Spielmannzug Altenseelbach mit Stabführer Harald Diehl, unterstützt von Fackelträgern der Herdorfer Feuerwehr, den Großen Zapfenstreich anstimmten. Die „Locke" der Trommler und Pfeifer, das Gebet „Ich bete an die Macht der Liebe", der „Große Kurfüsten-Reitermarsch" und die Nationalhymne waren angetan, dem Abend den würdigen Schluss zu verleihen. Die kleine Besetzung des Orchesters begleitete die letzten Besucher nach Hause. Rainer Wirth


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