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Volkspark Herdorf wurde zum Parc de St. Laurent

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Herdorf - „Alles neu macht der Mai“ sagt der Volksmund, und im Fall des Herdorfer Volksparks hatte er vor 25 Jahren damit sogar recht. Im Mai 1988 nahmen der damalige Bürgermeister Hans-Otto Otten und sein zwischenzeitlich verstorbener Amtskollege Louis Robert aus Herdorfs Partnerstadt St. Laurent du Pont einen Besuch französischer Schüler zum Anlass, am ehemaligen Friedhof eine Bronzetafel zu enthüllen. Darauf wurde stolz die Umbenennung des Volksparks in Parc de St. Laurent du Pont verkündet.

Der Zeremonie, die der DJK-Spielmannszug musikalisch begleitete, wohnten damals zahlreiche Herdorfer bei. Die Stadt hatte den Park im Vorfeld des Festakts fein hergerichtet, eine Bruchsteinmauer und zwei Postamente gesetzt, um der Bronzetafel einen würdigen Platz zu geben. Otten freute sich in seinen Grußworten über die große Anteilnahme der Bevölkerung. Er erinnerte an die Anfänge der Städtefreundschaft 1982 und deutete die Umbenennung des Volksparks als Zeichen dafür, dass daraus etwas Dauerhaftes und Lebendiges entstanden sei. Nach den vielfältigen Begegnungen der DJK mit dem Verein La Cartusienne hatten zwischenzeitlich auch der Kirchenchor, die Hauskapelle des Knappenvereins, die Tischtennisabteilung und die Feuerwehr St. Laurent besucht. Auch der Austausch von Schülergruppen funktioniere, konstatierte Otten damals.
„Ich bin tief bewegt“, sagte Louis Robert damals bei der Enthüllung der Tafel – fernab der Heimat sei nun der Name seiner Stadt in bronzenen Lettern gegossen und für jedermann sichtbar. Besuche und Gegenbesuche, so der Stadtchef von St. Laurent, sollten Vorstufen für ein vereintes Europa sein. So hing am Einweihungstag neben der Bundesfahne und der Trikolore auch die Europafahne.
Der Parc de St. Laurent ist bis heute Festplatz für viele Vereine und Erholungsort. Bis 1955 war hier der alte Friedhof der Gemeinde. Vor dem Bau der Kirche, die 1885 von den Protestanten übernommen wurde, stand dort bereits eine Kapelle. Ältere Herdorfer werden sich noch an den alten Friedhof erinnern mit seinen geschnitzten Grabmalen sowie Grabsteinen aus heimischem Gestein oder Gusseisen. Auch gab es Bergmannsgrabstätten, die schmuckvoll mit heimischen Mineralien eingefasst waren. Unter einem Andreaskreuz ruhten drei russische Kriegsgefangene, die 1917 auf der Friedrichshütte von stürzenden Sandmassen begraben wurden. Rainer Wirth


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