Panzerfahrten und Erbseneintopf

Ein ungewohntes Bild auf dem Stegskopf: Zwischen gepanzerten Fahrzeugen und den Uniformierten sitzt die Daadetaler Knappenkapelle und sorgt für musikalische Unterhaltung der Gäste. Der Truppenübungsplatz Daaden feierte am Sonntag sein 55-jähriges Bestehen und lud zu einem Tag der offenen Tür ein. Rund 4000 Besucher waren vor Ort.
Um 10 Uhr eröffnete ein Feldgottesdienst die Veranstaltung, worauf ein Empfang folgte. Mit dabei auch Landrat Michael Lieber und Ingo Osbahr, Kommandant aus Baumholder, dem der Truppenübungsplatz unterstellt ist.
Da das Schicksal des Truppenübungsplatzes besiegelt ist, diente der Jahrestag auch dazu, sich gebührend von der Bevölkerung zu verabschieden. Die Hausherren boten Getränke und den obligatorischen Erbseneintopf an. Außerdem hatten die Besucher die Möglichkeit zu Panzerfahrten und Helikopter-Rundflügen.
Ebenso zeigten die Soldaten in einer Patrouillensimulation ihr Können. Ausnahmsweise natürlich nicht mit scharfer Munition. Auch nutzten beispielsweise ADAC, Bundeskriminalamt und das Rote Kreuz die Chance, um sich vor Ort mit Ständen und unterschiedlichsten Aktionen zu präsentieren. Auch die Umweltverbände BUND und Nabu stellten sich vor und erläuterte ein Konzept für die Nachnutzung des Truppenübungsplatzgeländes. Für viele BUND-Mitglieder ist das gesamte Gelände eine Naturoase.
Auf dem Gelände konnten zahlreiche Fahrzeuge der Bundeswehr besichtigt werden. Während die Größeren vor Panzern standen, konnten sich die kleinsten Besucher die Zeit beim Kinderschminken, auf der Hüpfburg oder auf dem Rücken eines Ponys vertreiben. Lina Schöw aus Neustadt im Westerwald ist sich sicher: „Panzerfahren war heute das Allerbeste!“ Der Vater der Zwölfjährigen fügt hinzu: „Sogar noch besser als die Erbsensuppe.“ Die beiden Leopardpanzer kommen übrigens nicht aus den aktuellen Beständen der Bundeswehr. Sammler Bernd Thomas aus Kreuztal hat die demilitarisierten Gefährte zur Verfügung gestellt. Der Gesamterlös der offenen Tür kommt dem Soldatenhilfswerk zugute. Julian Weber