Wenn es in Wallmenroth etwas ehrenamtlich zu erledigen gilt, wenn irgendwo Einsatz gefragt ist und wenn eine Feier ansteht, dann kann sich Ortsbürgermeister Michael Wäschenbach stets auf die Vereine und Bürger verlassen. „Die Vereine und Bürger sind 365 Tage im Jahr für den Ort da“, freut er sich. So erzählte er bei der RZ-Sommertour auf dem gemütlichen Dorfplatz am Glockenhaus auch, was Wallmenroth so lebenswert macht. „Mensch und Natur“, fasste er es knapp zusammen. Bei den Menschen sieht er die intakte Dorfgemeinschaft. Stets überlegt Wäschenbach, wie Neubürger zu integrieren sind. Und in Wallmenroth wird auch wieder gebaut. Drei Bauanträge für Häuser wurden in diesem Jahr gestellt. Bauplätze gibt es in der Gemeinde genügend. Im Moment, so der Ortsbürgermeister, sei ihm kein Leerstand von Häusern bekannt. In manch anderen Orten sieht es da anders aus. Beim Thema Natur verweist er auf die waldreiche Umgebung, die Wanderwege etc. „Wohnen und wohlfühlen“, heißt es daher schlicht und einfach für den Ortsbürgermeister, wenn es um sein Wallmenroth geht.
Aber etwas Negatives gibt es doch sicher auch? Ja, es gibt keine vernünftige Versammlungsstätte und keine Kneipe mehr im Ort. Das war es auch schon. Bis vor einem Jahr gab es auch kein Geschäft mehr. Aber mit Annikas Bäckerladen entstand ein Dorfladen, der auch rege genutzt wird. Das ist vor allem auch für ältere Bürger von Vorteil. Schnelles Internet, das fehlt noch. In der Verbandsgemeinde Betzdorf wird das aber im Herbst nach und nach angeboten.
Ausbaubeiträge treiben Wäschenbach um. Das sei für einzelne Familien in Zukunft einfach nicht mehr zu stemmen. So würde er gern im Ort wiederkehrende Straßenausbaubeiträge einführen. Doch da sei der Ort im Moment in der Diskussion gespalten. Und dann fehlt da noch die Fußgängerbrücke über die Sieg nach Betzdorf-Bruche. Sie wurde vor einiger Zeit wegen Baufälligkeit gesperrt. An einer Lösung wird gearbeitet.
Aber bei allen Problemen, die Wallmenrother verstehen es zu feiern. Sie sind da, wenn etwas ansteht. Sei es als Aktive oder als Besucher. Das galt auch bei der RZ-Sommertour am Dienstagabend. Etliche Vereine sorgten für Unterhaltung. Sei es die Sitz-Tanzgruppe der Malteser, der MGV Liederkranz, die Taekwondo-Gruppe, der Schützenverein mit Infrarotschießen, der evangelische Posaunenchor Scheuerfeld, der in Wallmenroth probt, Hermann-Josef Daube mit seinem eigens kreierten Gedicht über Wallmenroth und viele Dinge mehr, die den Abend kurzweilig werden ließen.
Bestens versorgt wurden die Besucher und Mitwirkenden. Die kfd Wallmenroth servierte leckere Waffeln, Mitglieder des MGV Liederkranz sorgten mit dem „Dorfkoch“ Uli Jasser für leckere Würstchen, und der Förderverein der Feuerwehr mit weiteren Bürgern der Dorfgemeinschaft kümmerten sich um gekühlte Getränke. Andreas Neuser
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Wallmenroth: Dorf der engagierten Vereine
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