Der Grund: Der Baum leidet unter einem Pilz, der an seinem mächtigen Stamm nagt. „Der Baum ist faul, er muss leider weg", sagt Fred Jüngerich vom Altenkirchener Rathaus. Die Entscheidung hat man sich dort wirklich nicht leicht gemacht. „Wir haben den Baum schon seit einem Jahr unter ständiger Beobachtung, doch jetzt hat unser Fachmann vom Bauhof Alarm geschlagen: Das Risiko, noch länger zu warten, ist einfach zu hoch, zumal der Baum direkt an der Straße steht", sagt Jüngerich weiter. Die Verbandsgemeinde ist nämlich verkehrssicherungspflichtig. Hielte der morsche Baum etwa einem kräftigen Sturm nicht stand, kommt die Verbandsgemeinde als Eigentümerin des Grundstücks in die Haftung, wenn etwas passiert. „In Trier hat es deswegen vor einiger Zeit sogar einen Todesfall gegeben, das wollten wir auf keinen Fall riskieren", macht Jüngerich deutlich. Auch Brian Kelly vom Bauhof, der den Baum wegen des Pilzbefalls seit Längerem genau im Auge hat, bestätigt, dass nichts mehr zu machen ist. „Der Pilzbefall am Stammfuß ist so weit fortgeschritten, dass die Standfestigkeit nicht mehr gewährleistet ist", sagt Kelly. Um auch wirklich auf Nummer sicher zu gehen, hat die Verbandsgemeinde sogar einen externen Fachmann zu Rate gezogen – dessen Fazit fiel aber genauso aus: Der Baum muss weg. Am kommenden Samstag, 27. Juli, wird deshalb vormittags die Rathausstraße halbseitig gesperrt, eine Fachfirma wird der kranken Linde dann mit Axt und Säge zu Leibe rücken. Die Sperrung wird einige Stunden dauern, die Altenkirchener sollten sich auf leichte Behinderungen in diesem Bereich einstellen, heißt es aus dem Rathaus. Damit die Stelle nicht kahl bleibt, ist geplant, zeitnah eine neue Linde dorthin zu pflanzen. „Es soll auch schon ein etwas größerer Baum sein, zu groß geht aber natürlich auch nicht. Es wird also leider einige Jahre oder Jahrzehnte dauern, bis das Bild zwischen Kirche und Rathaus wieder dasselbe sein wird", sagt Fred Jüngerich. Sonja Roos
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