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Wolfgang Schneider kandidiert in der neuen VG Herdorf-Daaden

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Daaden/Herdorf - Was viele bereits vermuteten, ist jetzt offiziell: Wolfgang Schneider wird bei den Kommunalwahlen als Bürgermeister der neuen Verbandsgemeinde Herdorf-Daaden kandidieren.

Seine Entscheidung gab der 58-Jährige am Freitag im Daadener Rathaus bekannt. Schneider ist seit 19 Jahren Verwaltungschef der Verbandsgemeinde Daaden. Am 25. Mai wird er sich nun erstmals auch den Bürgern von Herdorf, Dermbach und Sassenroth zur Wahl stellen. Die vom Landtag beschlossene Eingliederung Herdorfs in die VG Daaden soll bekanntlich zum 1. Juli dieses Jahres erfolgen.

„Ich mache der Bevölkerung in der Stadt Herdorf und im Daadener Land das Angebot, mich für die Belange dieser dann vergrößerten Verbandsgemeinde einzusetzen", so Schneider im Pressegespräch. Der Schritt sei für ihn naheliegend, „schließlich wäre meine Amtszeit in Daaden ja noch bis Anfang 2019 gelaufen". Diese endet kraft Entscheidung des Gesetzgebers nun zwar vorzeitig zum 30. Juni – doch der Verwaltungsfachmann zeigt sich entschlossen, die schwierigen Aufgaben im Zusammenhang mit der Eingliederung auch als Chef der erweiterten Gebietskörperschaft anzupacken.

Dabei kann Schneider offenbar auf politische Unterstützung „beiderseits des Bergs" vertrauen: „Ich habe in den vergangenen Tagen viele Gespräche geführt. Es gibt klare Signale sowohl aller vier Ratsfraktionen in Daaden, als auch der beiden Herdorfer Stadtratsfraktionen, dass sie meine Kandidatur begrüßen." Ein Gegenkandidat für Schneider scheint demnach aktuell nicht in Sicht. Bis zum 7. April können sich jedoch noch Bewerber für das Amt melden.

Wer auch immer letztlich zum Bürgermeister gewählt wird, hat einen großen Spagat zu meistern: Trotz der Klagen gegen das Fusionsgesetz, die Herdorf und Daaden dieser Tage beim Verfassungsgerichtshof einreichen wollen, und dem dadurch schwebenden Status der „neuen" Verbandsgemeinde in den kommenden Monaten, muss zu deren Stapellauf am 1. Juli ein reibungsloser Übergang gewährleistet werden. „Zunächst greift was der Gesetzgeber vorgegeben hat. Der Richterspruch folgt", sagt Schneider. Mit einer juristischen Entscheidung wird spätestens im ersten Halbjahr 2015 gerechnet.

Von alledem sollen die Menschen an Daade und Heller aber möglichst verschont werden, sagt Schneider: „Die Bürger und Unternehmen dürfen nicht die Leidtragenden der Reform sein. Sie haben Anspruch darauf, dass ihre Verwaltung wie gewohnt funktioniert. Das wollen wir erfüllen." Dabei soll – eingedenk dessen, dass die Verfassungsrichter die Fusion nachträglich wieder kippen könnten – jedoch möglichst wenig Aufwand betrieben werden. „Wir wollen einen vernunftbetonten Pragmatismus walten lassen und dabei die Dinge am Laufen halten."

Im Klartext bedeutet das: In den Rathäusern in Daaden (circa 40 Mitarbeiter) und Herdorf (rund 20) soll die Arbeit zunächst wie gewohnt weitergehen – räumlich wie personell. Damit tatsächlich alles glattläuft, finden zurzeit intensive Gespräche zwischen den Fachreferaten beider Verwaltungen statt. Der Bürger, der aufs Amt geht, werde demnach kaum etwas von der neuen VG mitbekommen, hofft Schneider, allenfalls einen geänderten Stempel oder Briefkopf.

Nichtsdestotrotz gibt die Stadt Herdorf mit der Eingliederung freilich einige Zuständigkeiten ab: Feuerwehr, Realschule plus, die Stadtwerke (Wasser/Abwasser) und die Flächennutzungsplanung gehen in die Verantwortlichkeit der neuen VG über. Doch auch hier will man sensibel vorgehen. „Bis zur richterlichen Entscheidung wird sicher nur das Nötigste angepackt", sagt Schneider und gibt zu Bedenken, dass der überwiegende Teil der Aufgaben bei der Stadt Herdorf verbleibt – zum Beispiel die Grundschule, der Kindergarten, der Bauhof oder das Hüttenhaus-Theater.

Schneider ist guter Dinge, dass er die Herdorfer bei der Wahl im Mai für sich gewinnen kann. „Ich habe zuletzt schon einiges an Zuspruch gespürt, auch von Herdorfern, die nicht politisch unterwegs sind", sagt er, „jedenfalls werbe ich um jede Stimme." In den kommenden Monaten will sich Daadens Bürgermeister im Hellerstädtchen noch bekannter machen. Er habe von dort auch schon eine Einladung für den Karneval erhalten, berichtet er: „Das ist sicher die richtige Gelegenheit, die Herdorfer Mentalität kennenzulernen." Daniel Weber


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