Wissen - Zum zweiten Mal binnen weniger Tage ist im Wissener Rathaus ein Mitarbeiter der Verbandsgemeindeverwaltung fristlos entlassen worden. Kündigungsgrund ist erneut der Verdacht der Unterschlagung.
Um welche Summe es sich handelt, war zunächst nicht zu erfahren. Offen ist, ob zwischen beiden Fällen ein Zusammenhang besteht. Wie die RZ von gewöhnlich gut informierter Stelle erfuhr, richtet sich der Verdacht gegen einen langjährigen Verwaltungsangestellten. Die festgestellten Unregelmäßigkeiten führten in der vergangenen Woche zu seiner Entlassung.
Die Staatsanwaltschaft Koblenz bestätigte auf RZ-Nachfrage, sie führe ein Ermittlungsverfahren gegen einen 60 Jahre alten Mann aus dem Landkreis Altenkirchen wegen des Verdachts der Untreue gemäß Paragraf 266 StGB in mehreren Fällen. Der Mann sei „aufgrund des Ergebnisses einer durchgeführten Rechnungsprüfung verdächtig, als Mitarbeiter der Verbandsgemeindeverwaltung Wissen über einen noch nicht bestimmbaren längeren Zeitraum hinweg Geldbeträge in einer noch nicht bekannten Höhe veruntreut zu haben." Mit den erforderlichen Ermittlungen ist die Kriminalinspektion Betzdorf beauftragt.
Erst Anfang des Monats war herausgekommen, dass ein Kollege, ein 59-jähriger leitender Angestellter, öffentliche Gelder veruntreut haben soll. Auch er wurde fristlos entlassen. Der Schock saß tief bei den Mitarbeitern im Wissener Rathaus, ebenso bestürzt reagierten Kommunalpolitiker und die Bürger auf der Straße. Gegenwärtig versuchen Polizei und Staatsanwaltschaft, diesen Sachverhalt zu klären.
Derzeit, so die Staatsanwaltschaft Koblenz, sehe es nicht nach einem Zusammenhang beider Fälle aus. Jedoch müsse das vollständige Ermittlungsergebnis abgewartet werden. Weitere Auskünfte erteilte die Justizbehörde mit Hinweis auf das laufende Ermittlungsverfahren nicht. elm