Stark einsetzender Schneefall brachte zudem vor allem im Oberkreis eine unschöne Bescherung für viele Autofahrer zum Nikolaustag. In Teilen der Verbandsgemeinden Altenkirchen und Flammersfeld machten vornehmlich umgestürzte Bäume Ärger. So mussten die Wehren in den Bereichen Weyerbusch, Flammersfeld, Kircheib, Marienthal und Fluterschen rund zehn Mal ausrücken, um Gehölz von der Fahrbahn zu schaffen.
In Oberdreis fuhr ein Pkw-Fahrer um 21.15 Uhr gegen einen auf der Straße liegenden Baum. Der Mann blieb unverletzt, am Fahrzeug entstand 1500 Euro Sachschaden. Zudem saßen die Bewohner in Teilen der Verbandsgemeinden Altenkirchen, Hamm, Wissen und Kirchen über eine Stunde ohne Strom da. Der Grund für den Ausfall waren ebenfalls auf Leitungen gestürzte Bäume. Trotz am Morgen heftiger werdenden Schneefalls hatte die PI Altenkirchen bis zum Nachmittag noch keine witterungsbedingten Unfälle zu verzeichnen.
Anders die Polizei Betzdorf. Bis zum Mittag verzeichneten die Beamten dort acht witterungsbedingte Unfälle, die zum Glück alle nur mit Blechschäden ausgingen, verletzt wurde niemand. Zwischen Nauroth, Elkenroth, Steinebach und Rosenheim stürzten witterungsbedingt mehrere Bäume auf die Fahrbahn, die Feuerwehr Gebhardshain war im Einsatz. In der Sturmnacht bekamen es auch die Freiwilligen Feuerwehren Wissen und Schönstein mit herabgestürzten Ästen zu tun. Am Köttinger Weg beispielsweise fiel ein Ast punktgenau auf einen Sportwagen der englischen Marke MG. Mit vereinten Kräften schafften die Feuerwehrleute das Gehölz beiseite. Den Rest erledigte eine Motorsäge. Von Unfällen, so die PI Wissen, sei man trotz starken Schneefalls aber verschont geblieben.
Die vor allem in Teilen des Oberkreises dichte Schneedecke bereitete auch den Busbetrieben Probleme. Das Unternehmen Martin Becker vermeldete auf seiner Seite, dass der Linienverkehr im Bereich Bindweide bis auf Weiteres komplett eingestellt werde. „Vor allem in den Bereichen Gebhardshain und Fensdorf haben wir Probleme. Im Unterkreis hingegen ist bislang alles ruhig, hier kam es witterungsbedingt nur zu kleineren Verspätungen", so Mischa Katzwinkel auf Nachfrage. Auf den Schienenverkehr hatten Sturm und Schnee hingegen keine Auswirkungen, wie die Vectus Verkehrsgesellschaft mitteilte.
Dafür war der Bauhof im Oberkreis seit den frühen Morgenstunden im Dauereinsatz. „Der erste Winterdienst ist heute morgen um 4 Uhr ausgerückt. Wir sind zurzeit mit allen Mann im Einsatz, in der Masse hatten wir den Schnee nicht erwartet und ein Ende ist noch nicht in Sicht", so Dietmar Urrigshardt, Chef vom Bauhof in Kirchen. Was die Schäden angeht, die „Xaver" im heimischen Wald hinterlassen hat, so sei es für eine Bilanz noch zu früh. „Wir erwarten Nachstürme, es wäre lebensgefährlich, jetzt in den Wald zu gehen", so Franz Kick, Leiter vom Forstamt des Kreises Altenkirchen. „Eine Katastrophe ist aber nicht passiert, so viel kann ich jetzt schon sagen", so Kick. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte auch am Freitag weiterhin vor Glätte und starken Schneeverwehungen in hohen Lagen des Kreises. Alle unnötigen Autofahrten sollten vermieden werden. Die Warnung galt bis zum Freitagabend zunächst für Lagen oberhalb von 600 Metern. Da es in der Nacht aber auch in den Tälern schneien soll, schloss der DWD eine weitere Unwetterwarnung nicht aus. Sonja Roos