Für Stadtbürgermeister Wolfgang Müller war es eine besondere Ansprache. Er begrüßte am Sonntag zum letzen Mal in seiner Funktion als Stadtbürgermeister die Besucher des Kirchener Stadtfestes – des zehnten.Der Abschied fällt ihm schwer, sagte Müller. Doch die Entscheidung, im nächsten Jahr nicht mehr zu kandidieren, steht schon länger fest. „Wer auch immer 2014 ihr neuer Stadtbürgermeister werden sollte, ich wünsche meinem Nachfolger bereits heute diese Glücksgefühle, welche gerade auch das Kirchener Stadtfest mit sich bringt", blickte das scheidende Stadtoberhaupt voraus. Heute, so Müller weiter, feiert Kirchen bereits ein kleines Jubiläum, eben das zehnte Stadtfest: „Und ich finde auch ganz persönlich, die Festlichkeit ist wirklich quicklebendig, mit sehr viel Herzblut und großem ehrenamtlichen Engagement konzipiert."
Tatsächlich nutzten wieder viele Vereine, Verbände und Einrichtungen der Stadt die Gelegenheit, sich bei dem Fest mit Ständen und Aktionen zu präsentieren. Auch die Kinder kamen mit Karussell, Trampolin, Basteln und Malen auf ihre Kosten. Für Groß und Klein gab es schon viele Geschenkideen für Advent und Weihnachten zu bestaunen. Zum verkaufsoffenen Sonntag hatten sich auch die Geschäftsleute sowie Apotheken, Autohäuser, Banken und Sparkasse wieder einiges für die Kunden einfallen lassen. „Ziel des Stadtfestes war es von Beginn an, den in der Stadt Kirchen tatsächlich gelebten Gemeinschaftssinn in seinen sehr vielfältigen Facetten darzustellen", so Müller.
Und der Andrang war so groß, das es auf der Flaniermeile Lindenstraße nur im Stopp-and-go-Tempo voran ging. Die Großveranstaltung lockte wieder Tausende von Besuchern an. Im Rathaus und in der Villa Krämer fand gleichzeitig wieder eine Ausstellung von heimischen Künstlern und Kunsthandwerkern statt. „Wir haben 22 Aussteller drinnen und circa 70 draußen", nannte Organisator Sven Wolff vom Stadtbüro Zahlen. Zum ersten Mal gab es auch einen Walk Act mit einem Charlie-Chaplin-Double.
Wegen der Baustelle Siegbrücke blieben in diesem Jahr Bahnhofstraße und Brückenstraße beim Fest außen vor. „Die Kompaktheit und auch die Ausdehnung bis zur Fußgängerbrücke hat durchaus Vorteile", so Wolff. Dennoch will die Stadt 2014 wieder zum alten Modus zurückkehren. Bewährt hat sich in all den Jahren das Showprogramm auf der Bühne. Moderator DJ Hansi konnte laut Programm am Nachmittag die Tonartisten der Chorgruppe Druidenstein, die Bläsergruppe der IGS Betzdorf-Kirchen, Gruppen der Tanzschule Tuppeck, Kindertanzpaar und Kindergruppe des Herkersdorfer Carnevals Clubs und den Verein für orientalischen Tanz begrüßen. Der Jugendtreff hatte geöffnet, und auch die katholische Kirche lud zu Führungen ein. Bis in den späten Abend stieg dann die Open-Air-Party „rhenag meets music". Verschiedene Bands waren hier am Start. Das Wetter spielte mit. Morgens wurden die Marktbeschicker beim Aufbau noch geduscht, doch im Lauf des Tages blieb es trocken, bei angenehmen Temperaturen. Wolff weiß, warum: „Das Stadtfest steht unter einem guten Stern." (clg)